Donnerstag, 30. Oktober 2014

Wohlfühlkleidchen

Ich habe einen neuen Wohlfühlschnitt gefunden. Diesmal ist es kein Hoodie, sondern ein Kleidchen.
Beim Leipziger Nähcamp am vergangenen Samstag habe ich in der morgendlichen Panik meine beiden Schnitte, die ich an dem Tag nähen wollte, nicht mehr gefunden. Deswegen habe ich nur eine Hand voll Stoffe vom Jerseystapel gegriffen und wollte mich dann überraschen lassen was daraus wird.


Nach der ersten inzwischen schon sehr herzlichen Begrüßung und einem Gläschen Sekt ging es also an die Planung der Tagesprojekte. Ich bin dabei auf einen sehr schönen Schnitt mit Fledermausärmeln aus der Burda 4/2011 gestoßen, den zwei der Nähmädels auch schon ausgetestet hatten. Ich hatte ihn noch nie so wahrgenommen, aber scheinbar ist er doch verbreiteter als man denkt. Burdaschnitten stehe ich ja eigentlich aufgeschlossen gegenüber, deswegen habe ich auch nicht lange gewartet und mutig zur Schere gegriffen.

Angeschnitten habe ich ein Stück Stoff, welches ich guten Gewissens schon als Schrankleiche bezeichnen kann. Ich habe es mal vom Stoffmarkt mitgenommen, weil es drei Coupons für 15 Euro gab oder so und mir noch einer fehlte. Schon im Zug nach Hause habe ich mich gefragt, warum ich mich ausgerechnet für diesen Fetzen entschieden habe. Weckt er doch sehr starke Assoziationen zu gebatikten Häkeldecken. Wahrscheinlich war es die Schlammfarbe des Grundtons, die mich reizte...
Naja, als Probestück taugt es allemal.


Weil ich manchmal erst schneide und dann denke und außerdem den Papierschnitt des Hinterteils nicht vollständig aufgefaltet habe, habe ich kein Shirt, sondern ein Kleid genäht, wobei das Kleid vorne etwa 20 cm länger war als hinten. Das ist mir natürlich vorm zusammennähen dann schon aufgefallen, aber ich dachte, dass ich mit dem Verschneiden erst nach einer Anprobe beginne. Kollektives Nähen macht doch auch mutig.


Der Hintergrund ist ganz einfach, dass es sich um einen Downloadschnitt handelt und darauf mehrere Modelle abgedruckt sind. Naja, an das Muster habe ich mich gewöhnt und ich habe jetzt ein neues Kleid mit raffiniert unterbrochenem Vorderteil, welches über der Hüfte geschoppt wird. Ich wollte es gar nicht wieder ausziehen, so bequem ist es. Aufgrund der schnellen Fertigstellung und des überschaubaren Stoffverbrauchs von nur einem Meter (wenn man die Ärmel nicht überlang macht) habe ich es gleich nochmal genäht, in dunkelblau. Immerhin muss der Stoffstapel ja auch mal kleiner werden...


So, das war viel Text. Diese und noch mehr Inspirationen findet ihr heute wieder bei RUMS.

Habt's schön, Marie

Samstag, 25. Oktober 2014

Noch ein Pumphosenschnitt

Heute will ich endlich mal meinen neuen Lieblingshosenschnitt für das Kind zeigen. Ich habe ihn vom Nähcamp in Berlin mitgenommen und er stammt von der charmanten Sabine aus dem smilla-Laden in Berlin. Erst dachte ich, dass ich vielleicht gar nicht noch einen Pumphosenschnitt bräuchte, da ich ja schon einen aus einer älteren Ottobre hatte. Dann habe ich ihn jedoch trotzdem mitgenommen, weil er im Schritt weniger tief geschnitten ist und nicht im Bruch zugeschnitten wird.
Damit sitzt die Hose im Schritt nicht ganz so pumpig. Ich mag das. Außerdem lässt sie sich, wie jede andere Pumphose auch, prima selbst hoch- und runterziehen. Wir versuchen ja, die windelfreie Zeit einzuläuten...

Ich habe inzwischen zwei Hosen genäht, eine davon in einer halben Stunde (inkl. zuschneiden). Die erste habe ich aus schönem dicken, kuscheligen Sweatshirtstoff genäht, der gleiche, aus dem auch mein geliebter Hoodie besteht. Der ist echt toll.



Die Hose hat auch eine kleine Seitentasche aufgesetzt bekommen, in der wahlweise Taschentücher oder Kieselsteine gehortet werden können. Ich habe die Tasche nach Gefühl zugeschnitten und auch schon bevor ich das Bündchen angenäht habe so aufgenäht, dass sie absteht. Sonst findet er den Tascheneingang nicht. Durch das Bündchen steht sie noch zusätzlich ab, so dass sie jetzt wirklich auch vom goldigen Kind verwendet wird.
Wie  bei meinem Hoodie ist der graue Sweatshirtstoff auch hier mit einem farbigen Nosh-Akzent aus dem Stoffbüro kombiniert.




Für die andere Hose habe ich ein wahres Stoffschnäppchen vernäht: ein Reststück von Sarajana aus Leipzig, welches noch einen halben Meter breit war. Ein sehr empfehlenswerter Laden auf dem südlichen Teil des Innenstadtrings. Die Stoffe sind in der Regel baumwollene Hosenstoffe von toller Qualität. Kombiniert habe ich das Blau mit einem roten Bündchen. Ich liebe diese Hose, sie hat nur leider keine Tasche, was sich in der Rotznasenzeit als nicht so praktisch erweist. Aber na gut.


So, damit wünsche ich allen einen guten Start ins Wochenende. Für mich steht heute wieder ein Leipziger Nähtreff auf dem Programm, von dem ich sicherlich bald noch berichten werde. Jetzt werde ich noch die letzten Sachen packen und dann den Frühstückstisch decken.

Verlinkt mit Made4Boys.

Habt's schön, Marie

Samstag, 18. Oktober 2014

Wendestulpen nun auch als Video

Vor einer Weile habe ich ja mal eine Anleitung für Wendestulpen mit Daumenloch geschrieben. Ich habe das in erster Linie getan, damit ich immer nachschauen kann wie ich es mal gemacht habe falls ich es vergesse. Diese Seite ist gut besucht, jedoch gab es immer wieder fragen wie das nun mit dem Zusammennähen von Innen- und Außenteil ist. Das ist auch per Mail nicht so leicht zu erklären. Umso mehr habe ich mich gefreut, als die liebe Kirsten von Das Haus mit dem Rosensofa mich gefragt hat, ob sie ein Videotutorial von der Anleitung machen kann.
Inzwischen ist es online und ich habe mich sehr gefreut, als ich es das erste Mal gesehen habe. So kann man vielleicht leichter nachvollziehen, wie das an den kniffeligen Stellen ist.

 
Wenn man das Daumenloch weglässt kann man das Außenteil der Stulpen an den Längsseiten komplett zunähen und man braucht nur eine kleine Wendeöffnung an der Längsseite des Futters.

Also, ran an die Stoffreste, die lassen sich prima für solche Projekte verwenden. Außerdem sind Stulpen auch ein tolles Geschenk, da es die im Laden nicht so häufig zu kaufen gibt.

Habt's schön, Marie


Donnerstag, 2. Oktober 2014

Schnipp Schnapp Hoodie

In den Hoodie von Schnipp Schnapp habe ich mich schon letztes Jahr verliebt, weil mir die geteilte Front mit kleiner Kellerfalte und die Puffärmelchen so gefallen haben - und die Kapuze natürlich.
Der Schnitt ist in meinen Augen sehr gut dafür geeignet, einen bunten Stoff unterzubringen wenn man sich eigentlich davor scheut, ein gänzlich buntes Outfit zu tragen.
Manchmal sehe ich nämlich Stoffe, wie diese Nosh-Punkte zum Beispiel, die mir unheimlich gut gefallen, aus welchen ich aber nie ein komplettes Oberteil tragen würde und die ich auch meinem Sohn nicht anziehen würde. Man könnte sich daraus auch einen Loop vorstellen, aber ich habe mich für den Hoodie entschieden. Immerhin wollte ich auf das Probestück von vor fast einem Jahr nun endlich nochmal einen zweiten folgen lassen und die Änderungen testen.


Ich habe ihn also in Größe 36 genäht, unten um 4 cm verlängert und auch die Ärmel schon um 2 cm verlängert, wobei das noch mehr hätte sein können. Ich bin 172 cm groß. An den Schultern habe ich gleich beim Zuschnitt je 2 cm Weite weggenommen. Somit sitzt der Hoodie jetzt eigentlich ziemlich gut, finde ich. Ich werde ihn das nächste Mal noch etwas weiter verlängern, weil er doch recht schnell über den Gürtel rutscht, aber er ist so auf jeden Fall gut tragbar.
Die Kapuze ist übrigens, anders als auf der Zeichnung auf dem Vorschaubild, nur einmal geteilt, nicht zweimal und überlappt vorne.


Ich plane schon den nächsten, mit großen bunten Mustern, diesmal auf dem Unterteil des Vorderteils. Den Sweatshirtstoff kaufe ich gleich wieder vom lokalen Stoffdealer, denn den gibt es in sehr vielen Farben und er ist SUPERweich, flauschig sozusagen. Das gleiche trifft für die Bündchen zu (das nächste Mal nehme ich den Kombistoff mit wenn ich das Bündchen kaufe - öhöm), die sind auch sehr geschmeidig. Ich werde aber das nächste Mal die Armbündchen noch etwas knapper zuschneiden, die sind fast so groß wie der Armausschnitt geworden.

Damit schau ich noch zu RUMS, trink ein Glas Rotwein und schneide jetzt meine Salted Caramel Brownies an, die ich nur für mich habe teilen muss... immerhin hat der Mann eine Belohnung dafür verdient, dass er mich früh noch schnell fotografiert ;)

Habt's schön, Marie