Samstag, 21. Juli 2012

Austernzeit

Neulich habe ich auf einem tollen Blog für hübsche und günstige Hochzeitsaccessoirs und Ideen zum Nachmachen eine tolle Inspiration gefunden: Kerzenhalter aus Austern. Passt total gut in die maritim eingerichtete Garage unserer Eltern, fand ich. Die Frage war nur, wo ich die Austern herbekommen soll... Und dann, in Holland, war Austernzeit! Und zwar ist grad Ende der Saison und die kleinen Austern fangen schon an zu milchen. Deswegen werden sie den Touristen zu günstigen Preisen, vorzugsweise mit Alkohol, angeboten. Als wir dann am Ende unseres kleinen Ausflugs nach Westen nochmal in Antwerpen übernachtet haben, da waren wir abends in genau solch einem Restaurant, in dem es drei schlüpfrige Äusterchen mit einem Glas Weißwein für unschlagbare 6,50 Euro gab. Meins sind die ja nicht so und der Mann an meiner Seite hatte kurz vorher auch schon welche gegessen und fand die nicht grad lecker. Deswegen habe ich, statt sie selbst du bestellen, den Kellner in scheinbar unwiderstehlich charmanter Art gefragt, ob er mir nicht so ein Beutelchen leerer Austernschalen sammeln und am Ende mitgeben kann. Er hatte zwar auch noch die mit reingetan, die von mäkeligen Touristen (oder denen, die einfach nur den Weißwein abfassen wollten) nicht leer gegessen wurden, aber die habe ich dann auf der Straße ausgekratzt. Als erfahrene Reisende habe ich natürlich immer ein Taschenmesser dabei. Als ich sie dann nach zweitägigem Aufenthalt in unserem Kofferraum zu Hause ausgekocht habe musste ich zwar kurz den Brechreiz unterdrücken, aber am Ende war ich sehr zufrieden mit den kleinen Schalen. Perfekt, dass die Mutti grad auch noch Geburtstag hatte.
Die Schalen wurden also mit Epoxydharz um kleine Schnapsgläser (wahlweise auch mittelhohe Teelichthalter oder so was ähnliches) geklebt, mit Draht und Bast festgebunden und über Nacht getrocknet. Achtung: Epoxydharz klebt zwar wunderbar, muss aber sehr schnell verarbeitet werden, weil er nur wenige Minuten nach dem Anmischen fest wird.
Die Herstellung erfordert zwar etwas Geduld und starke Nerven, aber das Ergebnis lohnt sich und Mutti hat sich sehr über unser Geschenk gefreut.

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